Psychomotorik


Logopädie und Psychomotorik-Therapie (pädagogisch-therapeutische Massnahmen) des Kreises Nidau haben ihren Standort im Schulhaus Weidteile.

Bedeutung der Psychomotorik

Für die Entwicklung des Menschen sind Wahrnehmung und Bewegung von zentraler Bedeutung. Von den ersten Lebensmonaten an ist die Bewegung wichtiges Ausdrucksmittel. Durch sie teilen wir uns mit, treten in Beziehung zu anderen Menschen und machen durch ständige Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit Erfahrungen in Bezug auf Kraft, Raum und Zeit. Daraus bilden sich intellektuelle Möglichkeiten. Das heisst, dass Wahrnehmung und Bewegung bei der Bildung der Lernvoraussetzungen und den Lernfähigkeiten massgeblich beteiligt sind. Demzufolge ist Bewegung Ausdruck der Persönlichkeit und der Geschichte eines Menschen und kann nicht auf einen rein funktionellen Aspekt reduziert werden.

Welche Kinder kommen in die Psychomotorik-Therapie?

Psychomotorische Auffälligkeiten sind Störungen der wechselseitigen Beziehungen zwischen Körper und Seele, die sich in eingeschränkten Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten zeigen. Die Schwierigkeiten können sich in folgenden Bereichen manifestieren:

  • Grobmotorik
  • Fein- und Grafomotorik
  • Tonus und Gleichgewicht
  • Lateralität
  • Raumorientierung
  • Handlungsplanung und -umsetzung
  • Wahrnehmung
  • Sozialverhalten
  • Selbstausdruck, emotionales Befinden

Nicht jedes Kind mit psychomotorischen Schwierigkeiten braucht jedoch eine Therapie!


Ob eine Therapie angezeigt ist, hängt vom Leidensdruck beim Kind, bei den Eltern oder in der Schule ab. Ausschlaggebend für eine therapeutische Begleitung sind beeinflussende Umstände im Alltag, wie eine schwierige Familienkonstellation, ein einschneidendes Ereignis, eine ungünstige Klassenkonstellation - solche Faktoren wie auch eine schwere Geburt, ein Unfall oder eine Krankheit können Wahrnehmung- und Bewegungsschwierigkeiten zur Folge haben.


Mit angepasstem Einsatz von Material, kreativen Medien oder anregungsreichen Bewegungslandschaften werden in der Therapie die kindlichen Bewegungsbedürfnisse und die Handlungsfähigkeit differenziert. Im Bewegungs- und Symbolspiel haben die Kinder/ Jugendlichen die Möglichkeit, Erlebnisse, Gefühle und Konflikte auszudrücken und zu verarbeiten.

Die Kinder besuchen in der Regel einzeln oder v.a. in Kleingruppen einmal wöchentlich die Psychomotorik-Therapiestunde.

Ziele der Psychomotorik-Therapie

Über die positiven Bewegungs- und Körpererfahrungen wird das Selbstgefühl des Kindes gestärkt. Es entdeckt seine Ressourcen und entwickelt so den Mut, Neues auszuprobieren und zu festigen.

Anmeldung / Abklärung / Prävention

Die Kinder/ Jugendlichen werden in der Regel über die Lehrpersonen zur psychomotorischen Abklärung angemeldet. Eine Abklärung ist freiwillig!

Arbeitsbereiche

Folgende Bereiche werden durch die PsychomotoriktherapeutInnen abgedeckt:

  • Abklärung und Therapie/ Kurzintervention bei Kindern und Jugendlichen
  • Beratung von Bezugs- und Lehrpersonen
  • Zusammenarbeit mit Lehrpersonen und weiteren Fachpersonen (z.B. LogopädInnen, Kinderärzten, ErgotherapeutInnen, etc.)

Beim Vorliegen einer Bewilligung für Spezialunterricht Psychomotorik durch die zuständige Schulleitung ist der Besuch verpflichtend. Die Kosten werden von der Schulgemeinde übernommen.

PsychomotoriktherapeutInnen unterstehen der Schweigepflicht.

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